Gerade einmal 30 km trennen den Kölner vom Bonner Hauptbahnhof. Daher bin ich relativ oft und gerne im schönen Bonn. Kölns kleine Schwesterstadt (sorry lieber Bonner) ist zwar deutlich kompakter, hat aber mindestens genauso viele relevante Museen zu bieten. Und eines hat Bonn Köln sogar voraus: Die Stadt wurde im Krieg zwar ebenfalls ordentlich angegriffen, wurde aber außerhalb der Altstadt deutlich weniger zerstört als Köln. Daher gibt es viele schöne Altbauten in Bonn zu bewundern. Vor allem in ihrer Zeit als Hauptstadt der Bundesrepublik (1949 – 1990) hat Bonn einige monumentale Bauten verpasst bekommen. Museumsgänger und Architekturfans kommen in Bonn also voll auf ihre Kosten. Überregional bekannt ist die Stadt auch noch für ihre Kirschblüte, die jedes Jahr im April die Altstadt zum Touri-Hotspot mutieren lässt. Zudem bietet der Süden der Stadt einen wahnsinnig schönen Ausblick auf das Siebengebierge, welches man am besten gleich mit besucht.
Es gibt also einiges zu sehen in Bonn. Hier nun meine Tipps zu den Sehenswürdigkeiten von Bonn.
Bonn Basics
Einwohner: 336.465
Fläche: 141 km (Köln: 405, Berlin: 892)
Bevölkerungsdichte: 2385 Einwohner je km2 (Köln: 2679, Berlin: 4210)
Kfz-Kennzeichen: BN
Vorwahl: 0228
Bonn – Namensherkunft
Möglicherweise war es eine Siedlung von Kelten, auf die der Name Bonn zurückgeht. Bona bedeutet im Keltischen „Gründung, Stamm Dorf“ und taucht in mehreren Städtenamen auf, z.B. Bonne in Frankreich. Als Bestandteil findet sich das bona in Vindobona („weißes Dorf“, der lateinische Name für Wien) und in Ratisbona („befestigtes Dorf“, lateinischer Name für Regensburg).
Nach einer anderen Deutung beschreibt Bonn den Höhenzug, der von Bonn-Graurheindorf im Norden über den Belderberg bis zur heutigen Koblenzer Straße im Süden reicht. Hierzu passt die keltische Bedeutungsvariante „Sohle, Stütze, Sockel“, welche mit der lateinischen Entsprechung (lat. fundus „Grund, Boden, Grundstück, Landgut“) auf ein im Gallischen zu rekonstruierendes gallisch *bonum, *bona mit Bedeutungen wie „Basis, flacher Höhenzug, befestigter Sockel, Burg“ schließen lässt.
Geschichte der Stadt Bonn
Im Zusammenhang mit Erkundungs- und Feldzügen kamen römische Soldaten u.a. in die Siedlung der westgermanischen Ubier am Rhein und errichteten auf dem Gelände der heutigen Innenstadt Bonns ab 18 v. Chr. ein Erkundungs- und Militärlager, welches um 12 v. Chr. zu einem Kastell („castra Bonnensia“) ausgebaut wurde. Parallel dazu wurde von den Römern ab ca. 19 v. Chr. weiter nördlich das Oppidum Ubirorum gegründet, eine Siedlung, aus der später Köln hervorging.
Mit den Frankeneinfällen seit dem letzten Viertel des 3. Jahrhunderts begann der Niedergang des römischen Bonns. Um 458 gab der römische Heerführer Aegidius die Rheingrenze auf und zog sich nach Süden zurück. Im Jahre 475 verdrängten die fränkischen Ripuarier die Römer mit der Eroberung Triers endgültig vom Rhein und errichteten zwischen Rheindelta und Trier ein selbständiges Reich, die Francia Rhinensis, mit Köln als Hauptstadt
Nach der Schlacht von Worringen im Jahr 1288 wurde Bonn zu einem der bevorzugten Wohnsitze der Kölner Kurfürsten.
Mit Ernst von Bayern (1554–1612) beginnt die Folge der Kurfürsten aus dem Hause Wittelsbach, die nun auch offiziell in Bonn Hof hielten. Joseph Clemens und seine Nachfolger rüsteten die Stadt zur Barockresidenz auf, mit Prachtbauten wie Stadtschloss, Poppelsdorfer Schloss, Rathaus, Kreuzbergkirche mit Heiliger Stiege. Der beliebteste Kurfürst ist Clemens August (1723-61), ein ebenso charmanter wie leichtsinniger Herr, der prunkvoll baut, allzu gerne prasst und sich letzten Endes zu Tode tanzt.
Im zweiten Weltkrieg fanden 79 Luftangriffe auf Bonn statt. Der zweitschwerste erfolgte am 12. August 1943. Der verheerendste Luftschlag am 18. Oktober 1944 hingegen zerstörte fast die gesamte Bonner Innenstadt. Bis zum Ende der Kampfhandlungen am 9. März 1945 wurde das gesamte Stadtgebiet Bonn zu etwa 30 Prozent zerstört.
Bonn als Bundeshauptstadt
Am 3. November 1949 bestätigte der Deutsche Bundestag die Wahl des Parlamentarischen Rates, Bonn zur vorläufigen Bundeshauptstadt zu machen. Mitbewerber Frankfurt unterlag nur knapp.
Fünf Jahrzehnte bleibt Bonn Bundeshauptstadt und erlebt spannende Jahre. Besuche nahezu aller Königshäuser und Staatsmänner der Welt bringen ordentlich Glanz in die Stadt. Nach Jahren des Provisoriums setzte unter Kanzler Willy Brandt in den 70er Jahren eine rege Bautätigkeit ein.
Nach dem Fall der Mauer 1989 beschloss der Bundestag 1991 mit knapper Mehrheit seinen Umzug nach Berlin, Teile der Regierung nahmen 1999 hier ihre Arbeit auf. Bonn bleibt aber durch das Berlin-Bonn-Gesetz von 1994 zweites politisches Zentrum der Bundesrepublik. Sechs der 15 Ministerien sind in Bonn geblieben. Bundespräsident und Bundeskanzler haben hier zweite Dienstsitze, zudem wurde Bonn deutsche UNO-Stadt.
Bonn Sehenswürdigkeiten: Münster, Rathaus und Altstadt
Das Bonner Münster liegt mitten in der Innenstadt am Münsterplatz und ist ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt. Die romanische Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde über die Jahrhunderte immer wieder zerstört. So in den Jahren 1583–1589 und 1689, jedoch wurde das Münster immer wieder vereinfacht aufgebaut. 1883–1889, 1934 und nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg wurde es restauriert.
Die Altstadt rund um das Münster in Bonn lädt zum Bummeln ein und bietet charmante Gassen, historische Gebäude und gemütliche Cafés, in denen man das Flair der Stadt sehr gut genießen kann. In der Vivatsgasse befindet sich das Sterntor von 1900. Es ist ein Ersatzbau für das kurz zuvor abgerissene originale Sterntor von ca. 1244, welches ein paar Meter versetzt in der Sternstraße stand und ein Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung war. Leider wurde das Sterntor nur vereinfacht wiederaufgebaut, das Original soll deutlich beeindruckender gewesen sein.
Das Alte Rathaus am Bonner Marktplatz wurde 1737 bis 1738 im Stil des Rokoko erbaut, vollständig fertiggestellt wurde es allerdings erst 1780. 1944 brannte das Rathaus bei einem Bombenangriff der Alliierten bis auf die Fassade aus. Bis 1950 erfolgte der Wiederaufbau. Es steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz.
Kirschblüte in der Altstadt von Bonn
Auch wenn die Kirschblüte vorbei ist, wollte ich es unbedingt erwähnt haben: Vor allem im April lohnt sich ein Besuch der Bonner Altstadt. Denn dann befindet sich im Bereich der Breite Straße und Heerstraße eine der wohl bekanntestes Kirschblüten Deutschlands. Zu schade, dass diese sich nur etwa zwei Wochen hält. Dann aber verwandelt sich das Viertel ein in beeindruckendes Kirschblütenmeer. In diesem Zeitpunkt sind dann auch besonders viele Touris unterwegs. und schießen ein Foto nach dem anderen.
Aber auch außerhalb der Kirschblüte lohnt sich ein Abstecher in das Viertel, denn es gibt hier mehrere nette kleine Lädchen, Boutiquen und Cafès, vergleichbar mit der Körnerstraße in Köln.
Universität Bonn im ehemaligen kurfürstlichen Schloss
Der Wittelsbacher Ernst von Bayern ernannte Bonn 1597 offiziell zur Haupt- und Residenzstadt Kurkölns. Nachdem die Residenz fast ein Jahrhundert später bei der Belagerung von Bonn weitestgehend zerstört worden war, schuf Kurfürst Joseph Clemens von Bayern das Fundament für einen großen Neubau als Vierflügelanlage. So entstand eine prachtvolle Schlossanlage. 1777 wurde der Hauptteil des Gebäudes jedoch durch einen schweren Brand zerstört.
Danach wurde lediglich der Hofgartenflügel mit den beiden Ecktürmen wiederaufgebaut. Ende des 18. Jahrhunderts endete schließlich die kurfürstliche Herrschaft. Während der französischen Besatzungszeit spielte das Schloss keine Rolle mehr und wurde nur noch für praktische Zwecke genutzt.
Nach dem Wiener Kongress 1815 wählte der preußische König Friedrich Wilhelm III. Bonn als Standort für eine neue Universität: 1818 wurde die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität gegründet – mit dem ehemalige kurfürstlichen Schloss als Hauptgebäude. Durch die Universität gewann Bonn an Reichtum und Einfluss.
Im Südostturm des Schlosses befindet sich die Schlosskirche. Sie wurde 1779 als Hofkapelle für die Kurfürsten errichtet. In ihr spielte der junge Ludwig van Beethoven bei Gottesdiensten Orgel.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude schwer beschädigt. Der Wiederaufbau dauerte bis 1957.
Das Schloss beherbergt heute viele Geisteswissenschaften und die theologischen Fakultäten der Uni Bonn. Im Juli eines jeden Jahres findet auf der Hofgartenwiese vor dem Hauptgebäude die Absolventenfeier statt. Jährlich im August finden im Arkadenhof des Schlosses die Internationalen Stummfilmtage mit über 20.000 Besuchern statt.
Stadtbefestigung Alter Zoll Bonn – Graffitiwand – Römerbad
Der Alte Zoll am Rheinufer in der Innenstadt (Adenauerallee) ist Teil des Bonner Gartenensembles aus dem 18. Jahrhundert, zu dem auch der Hofgarten, das Poppelsdorfer Schloss mit dem Botanischen Garten, die Poppelsdorfer Allee und das Baumschulwäldchen gehören. Der Alte Zoll ist ein historisches Gebäude am Rheinufer, das früher Teil der Stadtmauer war und heute als Veranstaltungsort und Café genutzt wird. Das Gebäude bietet einen tollen Blick auf den Rhein und die Landschaft. Besucher können hier entspannen und die Aussicht genießen.
Hier noch ein kleiner Geheimtipp: Nicht weit vom alten Zoll und der Graffiti-Wand befindet sich in einem Keller Reste einer römischen Badeanstalt. Merkwürdigerweise ziemlich versteckt und zwar im Keller des Collegium Albertinum (Adenauerallee 19). Von der Straße aus sieht man keinerlei Info, erst auf dem Parkplatz des Collegiums steht ein Schild, das auf das Römerbad hinweist. Es ist nur ein kleiner Raum, aber dafür kostenlos. Geöffnet täglich von 9 – 18 Uhr.
Poppelsdorfer Allee und Poppelsdorfer Schloss
Die Poppelsdorfer Allee ist eine Prachtstraße mit alten Kastanienbäumen und schön anzusehenden Altbauen, die vom Hauptbahnhof zum Poppelsdorfer Schloss führt. Das barocke Schloss wurde 1740 fertiggestellt und beherbergt heute Teile der Universität Bonn. Ein Spaziergang entlang der Allee und ein Besuch des Schlosses sind absolut empfehlenswert. Zudem gehört zum Poppelsdorfer Schloss noch ein botanischer Garten inklusive Gewächshäuser. Vom Bonner Hauptbahnhof läuft man in gerade Mal 15 Minuten bis zum Schloss.
Heute sind im Poppelsdorfer Schloss die mineralogische Sammlung der Universität Bonn sowie naturwissenschaftliche Einrichtungen u.a. für Geologie, Mineralogie, Paläontologie, Zoologie und molekulare Physiologie ansässig.
Poppelsdorfer Schloss
Meckenheimer Allee 171
53115 Bonn
Offnungszeiten Botanischer Garten: tägl. 10 – 18 Uhr
Beethoven-Haus Bonn
Das Beethoven-Haus ist das Geburtshaus des Komponisten Ludwig van Beethoven, der hier 1770 geboren wurde und bis zum Alter von vier gelebt hat. Das Museum bietet eine Sammlung von Beethovens persönlichen Gegenständen, Originalmanuskripten und Musikinstrumenten. Besucher können einen Einblick in das Leben und Werk des Komponisten erhalten und seine Musik in seinem historischen Kontext erleben.
Das Museum erstreckt sich über drei Etagen, ist aber trotzdem insgesamt relativ klein. Wenn man kein spezieller Beethoven-Fan ist, ist man in einer Stunde etwa durch. Dafür empfinde ich es mit 14 Euro als relativ teuer für die Größe. Einmal sollte man aber mal drinnen sein gewesen sein. Ich hab es nicht so mit klassischer Musik, war daher erst vor kurzem zum ersten Mal drin, fand das Beethoven-Haus aber sehr anschaulich.
Beethoven-Haus Bonn
Adresse: Bonngasse 20
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag 10-18 Uhr (letzter Einlass um 17:30 Uhr)
Kosten: 14 Euro (regulär), 7 Euro (Kinder)
Museumsmeile Bonn
Die Museumsmeile in Bonn ist ein Ensemble von fünf Museen. Der Begriff wurde Mitte der 1990er-Jahre geprägt, als mit mehreren Museumsneubauten innerhalb weniger Jahre südlich des Bonner Zentrums ein Parcours entstand, der auf einer Länge von ca. 3 km fünf Museen entlang der Bundesstraße 9 umfasst.
Die Museumsmeile beginnt im Norden mit dem zoologischen Museum Koenig, das sich in der Adenauerallee befindet. In ca. 500 Metern Entfernung wird die Meile an der Willy-Brandt-Allee mit dem Haus der Geschichte und nach weiteren 200 Metern an der Friedrich-Ebert-Allee von zwei in unmittelbarer Nachbarschaft befindlichen Bauten fortgesetzt, dem Kunstmuseum Bonn und der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, auch kurz Bundeskunsthalle genannt.
Einen Abschluss findet das Ensemble nach zwei weiteren Kilometern vom etwas abseits der Bundesstraße gelegenen Deutschen Museum Bonn, einer Außenstelle des Deutschen Museums in München. Dieser Bau befindet sich an der Ahrstraße, einer Seitenstraße der Kennedyallee, die in ca. 500 Metern Entfernung ebenfalls auf die B 9 mündet. Alle Museen sind gut mit der Bonner Stadtbahn zu erreichen.
Seit 1995 gibt es das Bonner Museumsmeilenfest, bei dem alle fünf Museen ein Wochenende lang kostenlosen Eintritt inklusive Veranstaltungsprogramm anbieten. Das Museumsmeilenfest 2024 findet am 22. und 23. Juni statt.
Museum Koenig
Das Museum Koenig ist ein Naturkundemuseum, das sich der Erforschung der Natur- und Menschheitsgeschichte widmet. Die Sammlung umfasst präparierte Tiere, Fossilien, Mineralien und interaktive Ausstellungen, die Besucher jeden Alters ansprechen. Das Museum bietet eine faszinierende Reise durch die Evolution und Vielfalt des Lebens auf der Erde.
Adresse: Museum Koenig, Adenauerallee 127, 53113 Bonn
Öffnungszeiten: Di bis So: 10 – 18 Uhr, Mi: bis 21 Uhr
Kosten: 6 € bzw 3 €
Haus der Geschichte
Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist ein Museum, das sich mit der Geschichte Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg befasst. Die Ausstellung umfasst historische Objekte, multimediale Präsentationen und interaktive Displays, die einen Einblick in die politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen des Landes geben. Ein Besuch des Museums ist eine informative und lehrreiche Erfahrung für Geschichtsinteressierte.
Das Museum ist auf jeden Fall Pflicht, wenn man in Bonn ist. Für die meisten Leute ist das Haus der Geschichte DAS Museum von Bonn. Kein Wunder, denn der Eintritt ist für alle gratis.
Adresse: Haus der Geschichte, Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn
Öffnungszeiten: Di – Fr: 9 Uhr – 19 Uhr, Sa+So: 9 – 18 Uhr
Kunstmuseum Bonn
Das Kunstmuseum Bonn gehört zu den großen, bundesweit relevanten Museen für Gegenwartskunst.
Die Sammlung besteht aus rund 9.000 Werken mit Fokus auf die Kunst der Rheinischen Expressionisten. Zudem gibt es eine bedeutende Sammlung zur Kunst in Deutschland nach 1945 mit Schwerpunkt auf Malerei, Fotografie und Medien.
Adresse: Kunstmuseum Bonn, Helmut-Kohl-Allee 2, 53113 Bonn
Öffnungszeiten: Di, Do – So: 11 – 18 Uhr, Mi: 11 – 19 Uhr
Kosten: 7 € bzw. 3,5 € (2024: Jeder 1. Sonntag im Monat kostenloser Eintritt)
Bundeskunsthalle
Die Bundeskunsthalle verbindet Kunst, Kultur und Wissenschaft. Im Fokus steht die Kunst unterschiedlichster Epochen, inklusive zeitgenössischer Kunst, sowie Ausstellungen zu kulturhistorischen Themen und Archäologie. Daneben gibt es noch Präsentationen zu anderen Wissensgebieten wie Technik und Umwelt.
Adresse: Helmut-Kohl-Allee 4, 53113 Bonn
Öffnungszeiten: Di, Do-So: 10 – 19 Uhr, Mi: 10 – 21 Uhr
Kosten: 13 bzw. 6,50 €, kostenloser Eintritt für unter 18-jährige
LVR-Landesmuseum
Das LVR-Landesmuseum befindet sich nicht in der Museumsmeile, sondern etwa 200 Meter nördlich vom Hauptbahnhof entfernt. Es ist eines der führenden Museen für Archäologie und Geschichte in Nordrhein-Westfalen. Die Sammlung umfasst Artefakte aus verschiedenen Epochen der menschlichen Geschichte, von der Steinzeit bis zur Neuzeit. Besucher können antike Kunstwerke, römische Ruinen und mittelalterliche Schätze bewundern und mehr über die Geschichte der Region erfahren.
Adresse: LVR-LandesMuseum Bonn, Colmantstr. 14-16, 53115 Bonn
Öffnungszeiten: Di – So: 11-18 Uhr
Kosten: 11 bzw. 7 €, kostenloser Eintritt für 18-jährige (1. Freitag im Monat für alle kostenloser Eintritt)
Sehenswürdigkeiten in Bonn – die Rheinaue
Die Bonner Rheinaue ist seit seiner Gründung zur Bundesgartenschau 1979 zu einem Wahrzeichen der Stadt und zu einem stark frequentierten Naherholungsgebiet gewachsen. Der Park liegt im geographischen Herzen Bonns und ist mit 160 Hektar fast so groß wie die Innenstadt. Seit 2017 unterliegt die Rheinaue dem Denkmalschutzgesetz. In der Rheinaue gibt’s Spazierwege entlang des Rheins, weitläufige Wiesen, Spielplätze, einen Rosengarten, eine Minigolfanlage, einen japanischen Garten und und und.
Die Rheinaue beherbergt von April bis Oktober jeden dritten Samstag im Monat einen der größten Flohmärkte Deutschlands, es gibt sommerliche Konzertreihen und verschiedene Großveranstaltungen wie Rhein in Flammen.
Wer Glück hat, kann hier Nutrias aus nächster Nähe sehen. Mir kamen sie zumindest sehr nahe auf der Suche nach Futter. Echt ein witziges Erlebnis. Auch wenn sie nicht immer anzutreffen sind, gibt es in der Rheinaue ein Hinweis-Schild, das vor den Nutrias warnt.
Bonn-Bad Godesberg & Mehlem
Bad Godesberg ist ein südlicher Stadtteil von Bonn und war bis zum Jahr 1969 eigenständig. Namensgeber ist die Godesburg von 1210, was auch das Wahrzeichen des Orts ist. Der Kurort bietet eine gemütliche Altstadt, schöne Parks und Gärten sowie ein Thermalbad. Besucher können auch die Ruinen der Godesburg erkunden. Als ich oben auf der Burg war, war der Turm leider geschlossen (geöffnet bis 18 Uhr). Die Aussicht war aber auch so schon phänomenal.
In der Rheinstraße zwischen dem Godesberger Bahnhof und dem Rhein gibt es einige interessante Altbauten zu bewundern.
Fun Fact für Fans der Toten Hosen: In den Kammerspielen Bad Godesberg (heute Schauspielhaus) stand die Band 1988 für das Stück „Uhrwerk Orange“ auf der Bühne. Hierfür schrieben die Hosen einige Songs, die auf dem Album „Ein kleines bisschen Horror-Show“ erschienen sind. Darunter ihr bekanntes Lied „Hier kommt Alex„.
Am Rheinufer in Bad Godesberg kann man sehr gut entlang des Wassers Richtung Süden nach Bonn-Mehlem spazieren. Die Landschaft ist hier absolut einmalig, denn auf dem anderen Rheinufer beginnt das Siebengebirge. Kann man irgendwo besser spazieren gehen als hier? Das hat schon fast etwas Maritimes. Gerade im Sommer absolut empfehlenswert. Sowohl in Bad Godesberg und in Mehlem gibt es jeweils eine Fähre, die das andere Rheinufer ansteuert. Perfekt, um dort den Drachenfels einen Besuch abzustatten. Etwa zwei Kilometer südlich der Mehlemer Fähre gibt es sogar einen Strand (nicht bei Hochwasser) und Campingplatz. Dabei ist man hier nur noch einen Katzensprung von Rheinland-Pfalz entfernt. Denn das südliche Ende von Bonn geht nahezu nahtlos in das Nachbar-Bundesland über.
Königswinter – Drachenfels und Drachenburg
Königswinter gehört eigentlich gerade so nicht mehr zu Bonn, befindet sich aber in direkter Nachbarschaft auf der rechten Rheinseite. Hier ändert sich schlagartig die Landschaft, denn, wie oben schon erwähnt, beginnt in Königswinter das Siebengebirge. Und das hat hier direkt ein paar Highlights parat: Einmal den Drachenfels mit phänomenaler Aussicht auf den Rhein und auf Bonn. Zudem steht hier auch die beeindruckende Drachenburg, ein Schloss gebaut um 1880.
Der Drachenfels wurde schon zu Römerzeiten als Steinbruch genutzt. Die Steine wurden vor allem nach Köln und Xanten transportiert. Ab 1248 nutzte man Steine vom Drachenfels u.a. für den Bau des Kölner Doms bis ins Jahr 1560 (ab dann folgte der etwa 300-jährige Baustopp).
Von der Bonner City aus ist man in wenigen Minuten mit der Stadtbahnlinie 66 in Königswinter. Für Köln-Ansässige lohnt sich ein Abstecher auf den Drachenfels ebenso, denn mit der Regionalbahn (RE8 & RB27) braucht man vom Kölner Hbf nach Königswinter gerade mal 30 Minuten.
Wer den Drachenfels nicht hoch und/oder runter laufen möchte, kann für zehn Euro mit der Drachenfelsbahn fahren. Ich empfehle es zumindest bergauf zu machen. Die Fahrt mit der Bahn macht Spaß und zu Fuß ist der Weg nach oben gerade bei sommerlichen Temperaturen ein wenig schweißtreibend.
Bonn – Weg der Demokratie
Als letzten Tipp für Bonn hätte ich noch den „Weg der Demokratie“. Dabei handelt es sich um insgesamt 65 politische Orte, die zu einer Spazier-Route verknüpft worden sind. Entweder folgt man den vorgegebenen Weg oder macht sich seine eigene Route. So sind Stationen dabei wie das Palais Schaumburg (Sitz des Bundeskanzlers), das ehemalige Bundeskanzleramt, den Kanzlerbungalow, das Bundesbüdchen und der frühere Bundestag. An den jeweiligen Standorten sind Infotafeln aufgestellt.
Auf der Website von wegderdemokratie.de kann man sich die Route anschauen.
Bonn – hinkommen mit der Bahn
Von Köln aus kann man Bonn problemlos mit der Regionalbahn erreichen und das sowohl linksrheinisch (RE5, RB26, RB48, über Brühl, 25-30 Minuten), als auch rechtsrheinisch (RE8, RB27, über Troisdorf, ca 30 Minuten). Die rechtsrheinischen Züge halten zwar nicht am Hauptbahnhof, jedoch gelangt man vom Bahnhof Bonn-Beuel mit der Straßenbahnlinie 62 in ca. 10 Minuten die Bonner City.
Innerhalb von Bonn kommt man relativ gut voran mit den Stadt- und Straßenbahnen. Vor allem auf der Strecke zwischen Innenstadt und Bad Godesberg. Per Stadtbahn kommt man sogar bis nach Köln (Linie 16 und 18 der Kölner Verkehrsbetriebe), diese brauchen aber schon deutlich länger, als die Regionalbahnen. Der Westen von Bonn ist leider bisher ohne Straßenbahnanschluss (ist in Planung), es fahren aber zahlreiche Busse ab Hbf sternenförmig in alle Richtungen.
Fazit zu Bonn
Bonn ist definitiv immer wieder ein Trip wert. Eine gemütliche, saubere City mit schönen Altbauten, zwei Schlösser, sehr vielen Museen, tolle Wanderwegen entlang des Rheins mit atemberaubender Natur im Süden der Stadt. Als Kölner habe ich kein Problem damit zuzugeben, dass Bonn die schönere Stadt ist – Köln dafür die vibrierendere. 🙂
Das waren meine Bonn Tipps zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Falls euch noch etwas einfällt, schreibt es doch in die Kommentare.
Sehr schöner Bericht, lieber Simon. Jetzt habe ich Lust Bonn zu besuchen und wie ein Turi die Stadt zu erkunden, durch die Museen zu schlendern und mich zu bilden, aber auch ein Käffchen zu genießen. Was ich immer wiederempfinde: Es tut gut auf die alten Häuser zu schauen, die so viel mehr Wärme ausstrahlen als die meisten Neubauten.
Danke liebe Uschi. Gerne können wir zusammen nach Bonn fahren und dann auch ins LVR-Museum gehen.