Das Jahr 2023 bestand für mich überwiegend aus Kurztrips. Lediglich meine Bayern-Österreich-Reise erstreckte sich über mehrere Tage. Zehn Tage um genau zu sein. Zudem bin ich im vergangenen Jahr gerade mal zweimal im Ausland gewesen: Ich war in den Niederlanden und Österreich. Geflogen bin ich auch nicht einmal. Trotzdem habe ich echt viel gesehen und zwar mehr, als ich hier im Blog geschrieben habe. Die größten Reise-Highlights waren Berchtesgaden, die Walhalla und Heidelberg, aber auch das von mir schon mehrfach besuchte Wien und Hamburg konnten mich wieder begeistern.
Wer also Reiseinspirationen für 2024 braucht: Hier meine Best of Trips und Reisen 2023. Bereits geschriebene Artikel über die jeweilige Stadt sind verlinkt.
Keukenhof in Holland
Der Keukenhof („Küchenhof“) gehört zur Stadt Lisse und diese liegt ziemlich genau zwischen Den Haag und Amsterdam. Es ist eins der top Sehenswürdigkeiten von Holland – zumindest im Frühling. Von März bis Mai sind hier tausende Blumen, darunter natürlich auch viele Tulpen, zu bewundern. Ich war 2023 zum ersten Mal da und fand den Anblick der Blumenmeere echt stimmungsaufhellend.
2024 ist Keukenhof vom 21. März bis 12. Mai täglich geöffnet.
Amsterdam
Von Keukenhof ging es mit der Bahn weiter nach Amsterdam. Einer meiner absoluten Lieblingsstädten! Ein Glück wohnt hier meine niederländische Cousine, bei der ich übernachten kann. Daher bin ich mindestens einmal im Jahr in Amsterdam. Ich bin echt froh, das ich hier kein Hotel buchen muss, denn die Übernachtungspreise sind in Amsterdam und in den Niederlanden allgemein die letzten Jahren krass in die Höhe geschossen. „Gek!“ wie die Niederländer sagen.
Erstmals war ich 2023 im Anne Frank-Haus. Tickets muss man sich nämlich mindestens einige Tage vorab online buchen, wofür ich sonst immer zu spät dran war. Ein Freund von mir gab mir vorab den Hinweis, dass es die Buchhandlung, in der Anne Franks Vater das Tagebuch gekauft hat, immer noch existiert: Boekhandel Jimink, Rooseveltlaan 62. Den Laden habe ich aufgesucht und mir dort das Anne Frank-Tagebuch im niederländischen Original gekauft („Het Achterhuis“ – deutsch: Das Hinterhaus.). Der Verkäufer erwies sich als supernett und konnte ziemlich gut deutsch. Zufälligerweise lief ich hier auch noch in eine kleine deutsche Reisegruppe, die gerade eine Anne-Frank-Tour durch Amsterdam machten und durfte mich anschließen.
Das Amsterdamer Rijksmuseum habe ich mir ein erneutes Mal angeschaut, ein riesiges Kunstmuseum von weltweiter Bedeutung. Erstmals war ich auf dem Aussichtsdecks von A’DAM-Lookout, hier hat man eine top Aussicht auf die ganze Stadt. Gegen einen Aufpreis kann sich auch in eine Schaukel setzten und über die Kante des Decks hinaus schaukeln („Over the edge“).
Und für mich jedes Mal Pflicht, wenn ich in Amsterdam bin: Ein Spaziergang entlang der Grachten am Sonntag-Morgen. Dann schläft die Stadt noch, es herrscht eine schon fast meditative Stimmung und das Wasser ist spiegelglatt.
Übrigens: Noch bis zum 21. Januar findet in Amsterdam das jährlich von Dezember bis Januar stattfindende Festival of Lights statt. In der Innenstadt sind dann im Bereich der Grachten viele Lichtinstallationen angebracht.
Bonn
Bonn ist Kölns kleine hübsche Schwester. Weniger pulsierend, dafür sauberer und mit mehr Altbauten. Und mit vielen relevanten Museen. Definitiv immer wieder ein Besuch wert. Im April hatte ich mir hier erstmals die berühmten Bonner Kirschblüte im Bereich der Heer- und Breite Straße angeguckt. Die hab ich in den Jahren zuvor immer verpasst. In einem Zeitraum von etwa 10-14 Tagen ist sie in ihrer vollen Pracht zu sehen. Wahnsinnig schön, auch wenn der Bereich dann relativ überlaufen ist.
In der Bonner Rheinaue, Bonns größter Park direkt am Rhein, bin ich im Sommer den dort lebenden Nutrias sehr nahe gekommen. Erst kurz zuvor hatte ich überhaupt erstmals den Namen Nutria überhaupt gehört, da sie auch in Köln im Rhein schon gesichtet worden sind. Die sehen aus wie eine Mischung aus Ratte, Capyibara und Biber. Ein sehr witziges Erlebnis. Die halten sich dort gerne am Ufer auf und sind absolut zutraulich. Immer sind sie dort aber auch nicht zu finden. Wenige Wochen später war ich erneut in der Rheinaue und von den Nutrias keine Spur.
Frankfurt am Main
Frankfurt hat Deutschlands beste Skyline und erinnert mit seinen Hochhaus-Schluchten etwas an amerikanische Großstädte. Ein Mini-New York. Nicht umsonst wird Frankfurt ja auch „Mainhattan“ genannt. Der Maintower in der Frankfurter Innenstadt bietet eine spektakuläre Aussicht, der „Römerberg“ ist ein gemütlicher zentraler Platz mit Fachwerkhäusern und im Goethehaus kann man Goethes Geburtshaus betreten. Im Sommer kann man sehr gut an der Main abhängen. Zudem besuchte ich 2023 erstmals den Goetheturm im Süden von Frankfurt. Hier hat man eine kostenlose Aussicht auf die ganze Stadt, was mich richtig beeindruckt hat.
Monschau
Für mich ist Monschau der schönste Ort der Eifel und einer der schönsten Kleinstädte von NRW und Deutschland. Fachwerkhäuser, eine alte Burg, ein wilder Bach der mitten durch den Ort fließt und eine Landschaft drumherum, die zum Wandern einlädt. An Monschau grenzt zudem das Hochmoorgebiet „Hohes Venn„, ebenfalls gut wanderbar, dank Wanderpfaden aus Brettern. 2024 möchte ich dort gerne wandern gehen.
Drachenfels, Königswinter
Königswinter bei Bonn ist eins der schönsten Kleinstädte in der Köln-Bonner-Region und bietet mit dem Drachenfels eine traumhaften Aussicht auf den Rhein (für mich der schönste Blick auf den Rhein in ganz NRW). Zudem befindet sich auf dem Drachenfels auch das Schloss Drachenburg aus dem 19. Jahrhundert.
Heidelberg
Zum ersten Mal im Leben war ich 2023 in Heidelberg. Die Stadt wird nicht zu Unrecht zu den schönsten Städten Deutschlands gezählt. Eine gemütliche Altstadt am Fluß, umgeben von einer interessanten Hügellandschaft und eine beeindruckende Schlossruine oberhalb der Stadt. Es war Sommer, top Wetter, und obwohl ich nur nur 2 Tage dort war, hatte ich in Heidelberg den absoluten Urlaubs-Vibe.
Walhalla / Regensburg
Ende August ging es auf mein Bayern-Österreich-Trip. Ich schrieb bereits einen Artikel darüber. Erste Station war die Walhalla bei Regensburg. Ein beeindruckender Tempel aus dem 19. Jahrhundert, der an die Akropolis in Griechenland erinnert. Regensburg selbst ist aber auch sehr schön. Schöne Altstadt mit Dom und dreiarmiger Donau.
München
Von Regensburg ging es weiter in die bayrische Großstadt. Es war gleich mein zweiter Besuch in München dieses Jahr. Insgesamt vielleicht mein vierter. Zum ersten Mal in der Residenz und im Rathaus. Der Besuch des Eisbachs mit den Surfern war auch wieder Pflicht. Im Kunstmuseum „Pinakothek der Moderne„, eines der wichtigsten Museen von München, sah ich eine toll gestaltete Ausstellung von Paula Scher, wohlmöglich die berühmteste Grafikerin der Welt.
Berchtesgaden
Von München aus hatte ich 2 Tagestrips nach Berchtesgaden gemacht. Ich hatte den Ort schon ewig lang auf meiner Liste und wurde nicht enttäuscht: Wahrscheinlich der schönste Flecken in ganz Deutschland!? Für mich jedenfalls. Zudem auch das Highlight des Jahres. Eine absolut traumhafte Bergkulisse, die mit dem tiefblauen Königssee etwas an die Fjorden in Norwegen erinnert. Ich will am liebsten gleich wieder hin!
A-T-E-M-B-E-R-A-U-B-E-N-D !!!
Salzburg
Von München ging es mit der Regionalbahn weiter bis Salzburg. Da es eine deutsche Linie ist (RE6) kann man bis zur Endstation Salzburg mit dem Deutschlandticket fahren, wie praktisch. Ich blieb nur ein paar Stunden in der Stadt, denn das eigentliche Ziel war Wien. Salzburg ist aber definitiv ein Besuch wert! Die Festung Hohensalzburg zählt übrigens zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Österreichs.
Wien
Wien geht immer wieder und das zu jeder Jahreszeit! 2023 war ich gleich zweimal in Wien (Mai und August), es war auch der Abschluss meiner Bayern-Österreich-Reise. In Wien ist selbst der Ikea am Westbahnhof eine Sehenswürdigkeit, dank absolut außergewöhnlicher Architektur, sowie einer Dachterasse mit Ausblick auf die Innenstadt. Eine weitere tolle Aussicht hatte ich auf der noch recht neuen Aussichtsplattform „MQ Libelle“ im Museumsquartier.
Im Westen der Stadt steht die Otto-Wagner-Kirche am Steinhof, die als architektonisches Meisterwerk des Wiener Jugendstils gilt. Äußerlich sieht sie aus wie eine jüdische Synagoge, tatsächlich handelt es sich dabei aber um eine römisch-katholische Kirche auf dem Grundstück der Klinik Penzing.
Mainz
In Mainz habe ich jobmäßig eine Woche verbracht und konnte mir nebenbei noch einiges von der Stadt angucken. Von der Innenstadt hat mir besonders die Altstadt (Augustinerstraße) gefallen, hier gibt’s einige sehr schöne Fachwerkhäuser. Die benachbarte Augustinerkirche ist eine barocke Kirche von absoluter Schönheit. Dagegen fand ich selbst den Mainzer Dom nur ganz nett. Ich bin da aber als Kölner eh deutlich größeres gewohnt. 😉 Wenn man in Mainz ist, sollte man sich auch unbedingt das Gutenberg-Museum anschauen, welches nur ein Steinwurf vom Dom entfernt ist. Ein sehr interessantes Museum über Buch-, Druck- und Schriftgeschichte.
In Mainz durfte ich dann auch noch einen Doppelregenbogen aus nächster Nähe betrachten und fotografieren. Da hat sich die vorausgegangene Mega-Schauer doch gelohnt. Ich habe schon lange nicht mehr einen so großen Regenbogen gesehen. Ich hatte kein Weitwinkel-Objektiv dabei, so blieb mir nur meine Smartphone-Kamera, um den Regenbogen im Ganzen fotografiert zu bekommen:
Aachen / Vaals (NL) / 3-Länder-Eck Deutschland-Belgien-Niederlande
Südöstlich von Aachen gibt es das Dreiländereck Deutschland-Niederlande-Belgien. Am nächsten dran ist Aachens niederländische Nachbarstadt Vaals. Einige Straßen dieser Stadt sind nicht nur außergewöhnlich steil für Holland, Vaals hat auch die höchste natürliche Erhebung der ganzen Niederlande. Die ganze Umgebung ist recht hügelig. In der direkten Umgebung des Dreiländer-Ecks gibt es mehrere Restaurants, zwei Aussichtstürme und ein Labyrinth für Kinder.
Berlin
Berlin ist immer wieder eine Reise wert. Zwei Tage verbrachte ich hier. Im KaDeWe wurde ich zum ersten Mal in diesem Herbst (Anfang November) mit Weihnachtsdeko konfrontiert. Jedes Jahr das gleiche: „Auf einmal“ ist Adventszeit, dann ganz plötzlich Weihnachten und mit einem Schlag ist auch wieder alles vorbei.
Erstmals besuchte ich die Mauergedenkstätte in der Bernauer Str. Hier gibt es noch Original-Mauerreste, sowie viele Infotafel, die über Fluchtversuche berichten, die hier zur Zeiten der Mauer durchgeführt wurden. Einige sind geglückt, andere endeten leider tödlich. Hier sprang auch der DDR-Grenzpolizist Conrad Schumann über die Stacheldrahtrolle. Die Foto- und Filmaufnahmen gingen schließlich als „Sprung in die Freiheit“ um die Welt.
Zudem besuchte ich in Berlin zum ersten Mal den Ort der Information, welches zum Holocaust-Denkmal gehört und sich unterhalb diesem befindet. Eine kostenlose Ausstellung über die Deportation der Juden in Nazi-Deutschland. Erdrückend und berührend.
Abschluss der Reise war einmal das Hochhaus, in dem David Bowie von 1976 bis 1978 gewohnt hatte. Ich war nicht drin, aber draußen ist eine David-Bowie-Gedenktafel befestigt. Zudem habe ich die Kneipe aufgesucht, in der die Ärzte (meine Lieblingsband) 1983 ein Playback-Auftritt zum düster-satirischen Lied „Eva Braun“ aufgenommen haben: E. & M. Leydicke. Es sah dort witzigerweise noch ziemlich genauso aus, wie vor 40 Jahren. Skurril! Nur eine kleine Bühne ist dazu gekommen und die Deckenlampe hat jetzt eine Deko. Etwas düster und abgeranzt, aber interessant eingerichteter Laden, den es bereits seit 1877 gibt! Ich hatte den Wirt auf das Ärzte-Video angesprochen und er meinte, dass damals seiner Mutter der Laden gehörte. Darauf trank ein Berliner Kindl!
Hamburg
Ich liebe Hamburg! Ich liebe das maritime Flair der Stadt und ich liebe das Miniatur-Wunderland! Zum ersten Mal war ich bei meinem diesjährigem Hamburg-Trip im Dezember in der Elbphilharmonie. Zumindest auf der kostenlosen Besucherplattform, dem Plaza, mit Rund-um-Blick auf Hamburg. Im Miniatur-Wunderland, der größten Modelleisenbahn der Welt, war ich jetzt ein zweites Mal drin. Ich bin immer noch absolut begeistert davon. Zudem habe ich den Ohlsdorfer Friedhof besucht, mit 389 Hektar der größte Parkfriedhof der Welt. Hier stapfte ich zum ersten Mal in diesem Winter durch Schnee und besuchte das Grab von Roger Willemsen, einer meiner Lieblingsautoren. Leider 2016 zu früh gestorben.
Rothenburg ob der Tauber
Ende Dezember machte ich einen zweitägigen Trip nach Würzburg, der mich auch zumindest für ein paar Stunden weiter südlich nach Rothenburg ob der Tauber führte. Die Stadt hatte ich schon lange auf meiner Reiseliste stehen. Rothenburg liegt im nördlichen Bayern (Franken) an der Grenze zu Baden-Würtemberg und gilt nicht zu Unrecht als eines der schönsten Kleinstädte Deutschlands. Eine historische Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und eine begehbare Stadtmauer drumherum. Und bei Käthe Wohlfahrt kann man im Weihnachtsdorf das ganze Jahr über Weihnachtsartikel kaufen, es beinhaltet zudem auch ein Weihnachtsmuseum, der die Geschichte von Weihnachten darstellt.
Fazit meiner Reisen 2023 und Aussichten für 2024
Auch wenn es überwiegend Kurztrips waren und ich kaum im Ausland war, habe ich 2023 viel neues gesehen. Die größten Reise-Highlights waren die Walhalla bei Regensburg und Berchtesgaden. Beides für mich das erste Mal, dass ich dort war. Bayern hat echt wahnsinnig viel zu bieten, dass man gar nicht so oft ins Ausland muss. Und auch innerhalb von NRW kann man einiges sehen, was beeindruckt. Es muss eben nicht immer die weite Reise sein. Über einige Städte werde ich demnächst sicher noch einen eigenen Artikel schreiben.
Leider hatte ich immer mal wieder erhebliche Probleme, in einem Schreib-Flow zu kommen (bzw. zu bleiben). Für einen Artikel gehen direkt mal mehrere Stunden drauf. Und dann noch einigermaßen ok auf Google zu ranken erweist sich bisher als mega schwer. 2023 hat nur der Barcelona-Beitrag durchgehend Klicks über Google erzielt. Kurioserweise ausgerechnet der erste Reise-Artikel in diesem Blog. Internationale Städte funktionieren wahrscheinlich besser. Wobei Berlin und Wien ja eigentlich ja auch sehr international sind?! Bei den meisten Beiträgen fingen die Aufrufe irgendwann an zu stagnieren, bei ein paar wenigen sogar sehr schnell. Das ist dann schon etwas demotivierend. Aber das es Blogs zum Thema Reise wie Sand am Meer gibt, wusste ich natürlich vorher. Aber so schnell gebe ich natürlich nicht auf. Ich hoffe, dass es 2024 besser wird.
Meine Reisepläne für das neue Jahr? Nachdem ich 2023 und ´22 gar nicht geflogen bin, ist mindestens eine Flugreise für 2024 geplant. Genaueres möchte ich noch nicht verraten. Es sind zudem erneute Sylt- und Wien-Trips angedacht. Eine Woche nach Karneval findet in Basel die Basler Fastnach statt. Ja richtig gelesen, merkwürdigerweise erst die Woche drauf von Montag bis Mittwoch. Den hab ich ich schon seit Jahren auf dem Schirm, weil der so anders ist als der Kölner Karneval. Mal sehen, ob es dieses Mal klappt. In Basel gibt es zudem jedes Jahr im August das Basler Rheinschwimmen. Da springen dann hunderte von Leuten in den Rhein und lassen sich mit ihren bunten Schwimmsäcken, dem sogenannten Wickel, treiben. Hab ich bisher leider ebenfalls verpasst. Auf Bildern sieht das sehr witzig aus.
Zudem bin ich bisher erst einmal in meinem Leben in Paris gewesen, und das ist schon zig Jahre her. Bisher immer verschoben. 2024 will ich endlich wieder nach Paris!
Ich bin gespannt auf meine Reisen 2024. Auf ein glückliches, neues Jahr!